Haltung

Haltungsberichte  über Taubwarane sind selten. Ältere Berichte (Mertens, R.1964; Klemmer, K., 1971) gingen aufgrund der vermeintlich lethargischen, verborgenen  Lebensweise der Tiere davon aus, dass die Tier in relativ kleinen, spärlich eingerichteten Behältern gehalten werden könnten, solange nur die Möglichkeit bestand, daß sich die Tiere in feuchtem Substrat eingraben konnten.

Später wird noch aufgezeigt, daß diese träge Verhaltensweise zwar durchaus zum Teil des natürlichen Lebensryhtmus der Tiere gehört, aber Lanthanotus kann auch anders…

Was aber die Haltung der Taubwarane nicht einfach macht, sind ihre speziellen Bedürfnisse, einerseits an das Wasser gebunden  andererseits aber auf gut strukturierte „Landelemente“ angewiesen zu sein. Dauerhaft nasse Haltung kann zu Pilzerkrankungen führen, die nur mit großem Aufwand wieder in den Griff zu bekommen sind.

Die Unterbringung erfolgt daher für adulte Tiere am besten einzeln oder paarweise in Terrarien, die -aufgrund der langjährigen bisherigen Erfahrungen-  idealerweise folgende Mindeststandards erfüllen sollten:

Große, relative flache Wasserfläche, gute Strukturierung und ein, zumindest in Teilbereichen relativ trockener Landteil mit Schlupfkasten,  Höhle oder anderen Versteckmöglichkeiten.

Die Größe der Terrarien sollte daher  die Maße 140 x 60 x 45 cm (LxBxH; rd.100 Gallonen) nicht unterschreiten.

Die Terrarien für Taubwarane entsprechen in ihrem Aufbau grundsätzlich den bekannten Standardterrarien. Im Dach der Terrarien befindet sich über die gesamte Länge ein  Belüftungstreifen von 5cm Breite aus Lochblech. Die Frontscheiben sind zum Schieben.

Insgesamt ist aber auf eine relativ große Grundfläche zu achten, deren Hauptteil ein ebenfalls gut strukturierter, in das Terrarium eingeklebter Wasserteil bildet. Die Wasserhöhe sollte dabei etwa 8- 10 cm (3-4 inch) betragen. Die Wassertemperatur wird mittels Aquarienstabheizer auf konstant rd. 25 C gehalten, das Wasser wird  durch einen Außenfilter geklärt. Dabei wird das rücklaufende Wasser oft  mittels Diffusor in das Becken zurückgeleitet, was für eine gewisse Strömung im Hauptwasserteil sorgt. Ein (Teil-) Wasserwechsel wird regelmäßig am besten täglich, aber mindestens wöchentlich vorgenommen. 

Der Wasserteil sollte in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt werden. Etwa mittels eingeklebter Glasstreifen entstehen Teilwasserflächen, die zum einen Flachwasserzonen oder Übergangszonen  zum Landteil bilden. Während die Freiwasserzonen bei vielen Haltern oft aus hygienischen Gründen ohne Bodengrund ausgestattet sind, werden  die kleineren, abgeteilten Teilwasserbereiche mit groben, runden  Kieseln oder  feinkörnigem Aquarienkies bedeckt. Über diesem Bereich kann ein kleiner 25- 35 Watt Spottstrahler angebracht werden, der die  Umgebungstemperatur, aber insbesondere das flache Wasser punktuell und lokal begrenzt auf etwa 28C erwärmt. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, die Wassertemperatur nicht flächendeckend über 25C ansteigen zu lassen. Zu hohe Wassertemperatur führt regelmäßig dazu, daß die Tiere sich nicht mehr gerne im nassen Element aufhalten und sich auch nachts an Land zurückziehen. Das punktuell wärmere  Wasser des vom Hauptwasserteil abgetrennten „Kiesbett“  hingegen wird von den Taubwaranen gerne aufgesucht und sie verweilen hier, versteckt zwischen den runden Steinen, oft stundenlang.  Als Ruheplatz kann auf den Kieseln, halb mit Wasser bedeckt auch eine kleine Zierkorkröhre platziert werden, deren Inneres ebenfalls gerne als Ruheplatz genutzt wird. Der Hauptteil des Wasserbereiches wird  teilweise dicht mit Pflanzenimitaten aus Plastik oder mit „echten“ Rankpflanzen (Scindapsus) ausgestattet. Dennoch ist aber darauf zu achten, daß eine genügend große freie Wasserfläche verbleibt.

Als wichtiges Konstruktionsteil des Landteils ihrer Terrarien hat sich bei einigen Lanthanotus- Pflegern  eine Schlupfhöhle bewährt.

Diese wird durch die Teilabdeckung der als Landteil vorgesehenen verbleibenden Fläche des Terrariums durch eine  rd.1cm dicke Kunststoffplatte geschaffen. Die Platte  bildet zugleich die  Basis für einen, sich auf Höhe des Wasserspiegels liegenden „ebenerdigen“ Bereich, der mit Moosplatten bedeckt ist. Der Höhlenbereich unter dem Deckel, also die eigentliche Schlupfhöhle, wird teilweise mit feuchtem Spaghnum und Walderde ausgefüllt. Hier halten sich die Taubwarane gerne tagsüber auf. Dabei graben sie sich entweder ganz in das feuchte Substrat ein oder liegen auf dem feuchte Moos. Der andere Teil der Höhle, der durch einen eingeklebten 2 cm hohen Glasstreifen am Boden von dem feuchten Bereich der Höhle getrennt werden sollte, bildet  ein Trockenteil. Dieser ist 2 cm hoch mit feinkörnigem Aquarienkies bedeckt. Darauf liegend wird eine Schicht trockener Blätter ausgebreitet. Aber auch wenn man sich entscheidet keine  Schlupfhöhle im Terrarium zu installieren, ist es wichtig einen trockeneren, geschützten Bereich anzubieten. Andere Halter separieren dazu auf  dem Landteil ihres Terrariums eine geschützte  Stelle, die mit einem Gemisch aus feuchtem Kokosmulch und feiner Gartenerde  bedeckt  und durch Moos-oder Korkplatten abgedeckt  ist. Dieser trockenere Teil des Terrariums wird von Lanthanotus als Eiablageplatz genutzt…doch auch  dazu später mehr….

Die Lufttemperatur in den Terrarien schwankt zwischen 25 -28 C am Tag und 21-24 C Grad in der Nacht. Auch hier ist auf einen konstanten Temperaturbereich zu achten. Beheizt wird durch die schon erwähnten Spottstrahler sowie- falls notwendig- über  weitere baugleichen Strahler, die im Dach der Terrarien angebracht sind. Als zusätzliche  Beleuchtung kann ein LED Streifen oder eine Energiesparlampe dienen die, zusammen mit den Spottstrahlern, am Tag etwa 10 bis 12 Stunden in Betrieb sind.

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