Eiablage, Inkubation und Schlupf

Die Eiablage erfolgt an Land etwa sechs bis acht Wochen nach der  Paarung. Die Gelege-  drei bis 12 Eier pro Tier, im Durchschnitt 8 Eier pro Tier  - wurden bislang immer auf dem trockeneren  Teil des „Landteils“ bzw. der Schlupfhöhle nahe beieinanderliegend abgelegt. Die Eier selbst sind oval, etwa 3cm lang und lederartig  Ein Vergraben  zum Schutz des Geleges durch den weiblichen Taubwaran konnte während der langjährigen Haltung über mehrere Generationen bisher nie beobachtet werden. Zu bemerken ist jedoch, daß sich die  weiblichen Taubwarane einige Tage vor der Eiablage bereits an Land  in der unmittelbaren Nähe des späteren Eiablageplatzes aufhalten und diesen erst einige Stunden  nach der Eiablage verlassen. Die Eiablage erstreckt sich über mehrere Stunden, wobei jeweils zwei Eier regelmäßig in Abständen von 30 bis 45 Minuten abgelegt werden.  

Das Gelege selbst ist extrem anfällig in Bezug auf Umwelteinflüsse (Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen), so daß es passieren kann, daß die Eier bereits nach ein bis zwei Tagen bei leichten Schwankungen der Umweltbedingungen beginnen zu verpilzen oder zu vertrocknen. Darum  ist darauf zu achten, daß innerhalb des Terrariums mehrere unterschiedliche Eiablageplätze angeboten werden und das Gelege möglichst schnell in eine  „ideale“ Brutumgebung gebracht wird. Dennoch ist ein Totalverlust eines Geleges nicht auszuschließen. Nach extrem vorsichtiger Entnahme aus dem Terrarium werden die Eier im Abstand von einigen Zentimetern in Plastikboxen auf handelsüblichem Substrat (Perlit) bei einer durchschnittlichen Temperatur von 28-29 C ( teilweise bei entsprechender mehrstündiger Nachtabsenkung auf 25 C) und rd. 85 % Luftfeuchtigkeit in einem professionellen Brutapparat ausgebrütet. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass  die Eier nie in direkten Kontakt mit Wasser geraten. Eine direkte Wasserberührung der Eier, eine zu feuchte Lagerung oder zu  feuchtes Brutsubstrat führt regelmäßig zum Verlust des Eies oder des gesamten Geleges. Gleiches kann auch bei einer zu trockenen Lagerung der Eier während der Inkubation passieren. Hier ist Fingerspitzengefühl und ständige Kontrolle der Brutbedingungen gefragt.

Nach rd. 80 Tagen bei gleichbleibender Bruttemperatur- nach 95 bis 100 Tagen bei regelmäßiger Nachtabsenkung- kündigt sich der bevorstehende Schlupf der Jungtiere  durch eine leichte Rotverfärbung der Eier verbunden mit der Bildung von kleinen Wassertropfen auf der Eihülle an.

Der Schlupf der kleinen Taubwarane erstreckt sich regelmäßig über mehrere Tage. Dabei bildet sich am ersten Tag ein kleiner Riss in der Eihülle, aus dem Eiflüssigkeit austritt. Dieser Riss wird von den kleinen Echsen dann nach und nach mit der Schnauze vergrößert, wobei das Vorhandensein eines Eizahns nicht festzustellen war. Nach dem ersten Tag stecken die kleinen Taubwarane bereits Teile ihrer Schnauze und Teile ihres Kopfes aus dem Ei. Fühlen sie sich aber gestört, ziehen sie sich wieder ganz in die Eihülle zurück.

Am zweiten Tag schließlich kommen  der Kopf und der gesamte Oberkörper ins Freie, wobei sich das fluchtartige Zurückziehen der jungen Echsen  in die Eihülle sich auch hier im Falle der Störung wiederholen kann. Am dritten Tag schließlich wird die Eihülle verlassen, wobei diese letzte Phase am Schluss fast panikartig erfolgt.

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